Politik

AfD als Sammelbecken für Protestwähler

Stimmenzuwachs immens

GDN - Infratest dimap hat bei der Untersuchung der Wählerwanderungen festgestellt, dass die Alternative für Deutschland (AfD) bei der diesjährigen Bundestagswahl die einzige Partei sei, die ausschließlich einen Zuwachs an Wählerstimmen zu verzeichnen hätten, Abwanderungen von Wählern lägen nicht vor.
Der weitaus größte Anteil sei jedoch bisher keinem etablierten Parteilager zugehörig gewesen, sondern bestehe aus bisherigen Nichtwählern, von diesen stimmten letztendlich 1.200000 für die AfD. Die zweitgrößte Gruppe rekrutiere sich aus bisherigen Unionswählerkreisen. Offensichtlich scheint dies ein sehr deutliches Zeichen hoher Unzufriedenheit von Teilen der Wählerschaft mit der Politik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) darzustellen. Aus dem Pool des sonstigen Kleinstparteispektrums wanderten diesmal 690.000 Wähler zur Alternative für Deutschland ab.
Die Sozialdemokraten unter Kanzlerkandidat Martin Schulz verzeichneten ebenfalls herbe Verluste und mussten insgesamt 470.000 Stimmen an die AfD abtreten. Ebenfalls aus dem linken politischen Spektrum rekrutierten sich 400.000 bisherige Anhänger der Linken, die diesmal einen rechten Populismus zu bevorzugen schienen. Einen deutlichen Unterschied konnte man bei Grünen und FDP beobachten. Diesen beiden Parteien gelang es noch am besten, eine Wählerabwanderung in Richtung der AfD zu minimieren.
Beide Parteien verloren lediglich je 40.000 Stimmen an die AfD. Alarmierend ist, dass es der AfD gelang, Stimmen aus allen politischen Lagern für sich zu mobilisieren. Insgesamt zeigen diese Zahlen, dass einen nicht unerheblichen Anteil der AfD-Wähler entweder ein sie vollkommen überzeugendes Wahlprogramm der AfD, was aufgrund anderer Studien und Umfragen extrem unwahrscheinlich erscheint, oder aber reiner Protest den etablierten politischen Kräften im Lande gegenüber zu dieser Abwanderung bewegt hat.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.