Politik

Wählerwanderung bei den Grünen

Ergebnisse der Bundestagswahl analysiert

GDN - Laut aktuellstem Wanderungsmodell von infratest dimap zur Bundestagswahl 2017 kam es bei allen Parteien zu merklichen Ab- und Zuwanderungen von Wählern. Die Grünen profitierten hierbei am meisten von abgewanderten SPD-Wählern und bisherigen Nichtwählern.
Den Grünen gelang es beim diesjährigen Wahlgang, 380.000 Wählerstimmen von der SPD abzugraben. Als besondere Leistung, muss man die Mobilisierung bisheriger Nichtwähler einordnen, hier konnte ein echter Erfolg verzeichnet werden. Bemerkenswerterweise bewegten die intensiven Bemühungen und Kampagnen im Wahlkampf insgesamt 230.000 stimmberechtigte, bis dahin Nichtwähler dazu, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und den Grünen ihre Stimme zu geben. Als kleines Sahnehäubchen kann der Zugewinn von 30.000 Stimmen vorheriger Unionswähler betrachtet werden. Die Bewegungen in die Gegenrichtung, also weg von der Partei waren weitaus geringer, als anfänglich medial dargestellt.
Die größte Abwanderungsbewegung konnte in Richtung Linkspartei festgestellt werden und belief sich auf 170.000 Stimmen. Dicht gefolgt von 110.000 Wählern, die man nicht überzeugen konnte und die letztlich zur FDP wechselten. Jeweils 40.000 Stimmen gingen an AfD und an die sonstigen Parteien. Somit gehören die Grünen neben den Freien Demokraten, deren Abwanderungsbewegung ebenfalls 40.000 Stimmen beträgt, zu den beiden etablierten Parteien mit den geringsten Wählerströmen in Richtung der AfD.
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