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Peter Steudtner: Menschenrechtler oder Agent der CIA?

Berichterstattung der “Yeni Safak“


https://pixabay.com/de/gefängnis-zelle-knast-1652 (Quelle: Pixabay)
Juristische Fachliteratur - Symbolbild
(Quelle: Pixabay)
Wisuschil - Media & Law - Der aus Berlin stammende IT-Experte Peter Steudtner wird in den türkischen Medien als “Agent“ dargestellt, in deutschen hingegen als “Meschenrechtler“. Der hiesige Blog betitelt diesen insoweit - erst einmal neutral, wie vorstehend - als IT-Experten.
Die türkische Zeitung “Yeni Safak“ hat heute [03. August 2017] allerdings Details zum Inhalt dessen Vortrags bei der betreffenden Veranstaltung auf einer Insel vor Istanbul veröffentlicht, welche in der Tat aufmerken lassen.

Dies soll auch in Deutschland in deutscher Sprache aufgegriffen werden, da es durchaus ein anderes Licht auf den Fall wirft. Dieser IT-Experte referierte nach dem besagten türkischen Medienbericht dezidiert und detailliert zu technischen Maßnahmen, um sich einer nachrichtendienstlichen Überwachung entziehen zu können.
So transferierte er substantiiert Know How, wie IMSI-catcher auf IT-Kommunikationstechnikvorrichtungen entdeckt, identifiziert und neutralisiert werden können. Ebenso über moderne technische Methoden, wie man Abhörmaßnehmen entgehen könne, welche von einem Nachrichtendienst gegen eine geschlossene Veranstaltung angewendet werden.

Hierzu soll dieser Referent Informationsmaterialien an seine Audienz verteilt haben, in denen sehr genau und in allen Einzelheiten dargestellt wird, wie klassische nachrichtendienstliche Überwachungsmaßnahmen in Bezug solcher Themen gezielt umgangen werden können.
Anstatt moderner Mobiltelefone sollten alte “burner phones“ Verwendung finden, die regelmäßig auszutauschen seien, wie auch auf dem Schwarzmarkt nicht registrierte SIM-Karten zu verdeckten Kommunikationszwecken beschafft werden sollen, wie dieser Referent ausweislich der besagten türkischen Quelle vorgetragen hat.

Hier ein Link zu dem einschlägigen Bericht der türkischen Zeitung “Yenia Safak“ von heute in englischer Sprache:

http://www.yenisafak.com/en/news/arrested-german-agent-gave-stealth-lesso-2772090

Dies alles wurde vom türkischen Geheimdienst MIT lückenlos dokumentiert, wobei dieses Beweismaterial die tatsächliche Grundlage für die Inhaftierung dieses Berliner IT-Experten ist.
Dies macht den Grund plausibel, warum dieser Protagonist von den türkischen Strafverfolgungsbehörden als “Agent“ bezeichnet wird.

Nun - ja: Stellen solche Inhalte eine typische Menschenrechtsarbeit dar? Warum befasst sich der türkische Geheimdienst MIT, der von deutschen und US-amerikanischen Partnerdiensten die letzten Jahrzehnte als fachlich und methodologisch sehr guter Nachrichtendienst gelobt wurde, mit der Observation dieser Veranstaltung?

Menschenrechtler gibt es doch viele: Warum sind diese nicht alle “Observationsobjekte“ der Nachrichtendienste?
Man wird nun gespannt sein dürfen, ob diese Nachrichteninhalte in deutschen Medien breitflächig kommuniziert werden und wie die Reaktionen hierauf ggf. sein würden.

Vom hiesigen Blog wird solchen Informationen durchaus eine objektive Nachrichtenrelevanz beigemessen.

Anmerkung: Dieser Artikel wurde erstmals am 03. August 2018 auf einem nicht mehr abrufbaren Newsstreeam veröffentlicht. Da der Strafprozess in Bezug auf die in diesem Beitrag geschilderten Personen und Geschehnisse aktuell in Istanbul läuft, sollen diese Informationen nun wieder abrufbar sein.

Wisuschil - Media & Law
Rechtsanwalt Andreas Wisuschil
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