Politik

GroKo - Fluch oder Segen?

Fortsetzung fast sicher

GDN - Nachdem die Jusos in NRW ihre Stimme vehement gegen eine große Koalition erheben, steht eine Zustimmung des Sonderparteitags der Sozialdemokraten für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union nach wie vor in den Sternen.
Das Stimmverhalten der Deligierten sei laut einer von Michael Groschek, dem Vorsitzenden des SPD-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen gegenüber dem WDR getätigten Aussage noch nicht absehbar. Es gebe viele Unentschlossene. Am kommenden Sonntag wird es sich zeigen, ob Martin Schulz (SPD) grünes Licht für eine Neuauflage der GroKo bekommt. Sollte es wirklich dazu kommen, so wäre Angela Merkel (CDU) weiterhin Bundeskanzlerin und Chefin einer großen Koalition. Inwieweit dies ein Fluch oder Segen für die Bundesrepublik Deutschland sein wird, wird sich zeigen und ist seit geraumer Zeit Gegenstand hitzigster Debatten, sowohl in Parteigremien verschiedenster Parteien, den Medien, als auch an den Stammtischen und Kneipentresen dieses Landes.

Einerseits kauft man hier nun nicht mehr die Katze im Sack oder öffnet gar Pandora´s Büchse, wo dies doch bereits von einigen Kritikern einer angedachten Jamaika-Koalition befürchtet worden war, bis sie ein gewisser Herr Lindner mitten in der Nacht von ihren Qualen erlöste und verkündete “besser nicht zu regieren, als falsch“. Wäre dies eventuell auch ein möglicher Ansatz für Frau Merkel? Andererseits könnte es sich auch wie ein quasi rheumatisches Aufstehen in der Früh anfühlen, steif, starr, unbeweglich und vor allem eines - schmerzhaft.
Große Koalitionen in anderen Ländern zeigten stets beide Seiten der Medaille: Stabilität und Berechenbarkeit, aber stets auch Unbeweglichkeit und oft auch Unfähigkeit sich selbst zu erneuern.
Im Nachgang schafften es meist kleinere Parteien, insbesondere geschickt agierende, den Wähler in die Irre führende Kräfte, ihr Paket heiße Luft an den Mann zu bringen, wenn auch häufig in Form eines teils sehr hell leuchtenden Strohfeuers. Verbrannt haben sich dabei viele, letztlich am meisten die Wähler selbst. Ist nun also diese GroKo, sollte sie nun wirklich noch einmal aufgelegt werden, ein Segen oder ein Fluch? Dafür findet sich vorab leider keine zufriedenstellende Antwort. Zu viele Unsicherheitsfaktoren beeinflussen den Verlauf der Regierungszeit. Zu viele Unwägbarkeiten können plötzlich eine Rolle spielen.
Sollte es der Kanzlerin gelingen, ein deutliches Profil mit klaren Entscheidungen und steter Rücksichtnahme auf alle Protagonisten innerhalb der Koalition an den Tag zu legen und darüberhinaus größere Krisen, Katastrophen oder Anschläge ausbleiben oder höchst effektiv abgearbeitet werden können, dann könnte Angela Merkel es schaffen, ein ausgewogenes Regierungsmodell zu etablieren, auf das auch zukünftige Generationen von Politikern gerne zurückgreifen werden und das der Politikverdrossenheit deutlich entgegen schreitet. Dies ist jedoch Zukunftsmusik und hängt nicht alleine von einem “glücklichen Händchen“ beim Regieren ab, sondern beginnt zuallererst einmal mit der Abstimmung auf dem Sonderparteitag der SPD.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.